Dienstag, 27. Februar 2007

Neues Fotos

Ach ja und es sind wieder ein paar neue Bilder drauf!!Schaut sie doch mal an ja??!

Besos!!
PS:Que paso con vos RUDI!!!!!Estas todavia viviendo???Escibeme!!!Por favor!!

Endspurt

Hallo ihr Lieben!!

Also erst mal zu dem Praxissemesterbericht, den ich hier reingesetzt habe!!Ist echt nur fuer sehr interessierte, da er sehr lnag ist!Wer ihn dennnoch liest:Da wo so sinnlose ohne Textzusammenhang Dinge stehen, sind normalerweise Fotos!Keine Ahnung warum die nicht mit kopiert wurden!!Muesst ihr euch dann eben vorstellen!

Und sonst...naja...jetzt ist ja wirklich schon mein Endspurt!
Echt komisch und erschreckend wie schnell die Zeit vergangen ist!Ich weiss noch wie ich in Buenos Aires sass und meinen ersten Bericht geschrieben haben!
Das kommt mir vor wie gester, aber gleichzeitig auch wie ewig lange her!!Ganz komisch!
Natuerlich werde ich sehr traurig sein von hier wieder weg zu muessen!Das wird nicht so ganz einfach werden!
Werde das Leben hier schon sehr vermissen und muss mich bestimmt in Deutschland erst wieder eingewoehnen, so wie ich es hier anfangs musste!
Also lasst mir die Zeit, mich wieder einzuleben!
Auf der anderen Seite aber freue ich mich so tiereisch euch alle wieder zu sehen!!
Hab letztens abens im Bett gelegen und mir vorgestellt wie das ist euch alle wieder zu sehen!Da wollt ich auf einmal nix mehr als das und am liebsten sofort!
Ihr fehlt mir schon und es ist doch schoen zu wissen, wie schoen es doch wo anders ist, das es einen in gewisser Weise immer wieder nach Hause zieht!
Fuer alle Zweifler, wie meine Omi Duis zum Beispiel, die Angst haben, ich kaeme nie zurucek...keine Sorge!!Ich werde immer jemand sein, der viel reisen wird, den es in die Ferne zieht, aber vergessen wo mein zu Hause ist werde ich nie!
Oh je....wie poetisch..da fange ich ja gleich an zu heulen!!Ja aber so ist es!Mein zu Hause seid nunmal ihr und dass ihr grad in Deutschland wohnt, dafuer kann ja keiner was!!;-))
Nein im erst...Deutschland hat auch viel Gutes, was ich hier gelernt habe!!Das Problem sind nur die Menschen mit ihrer pessimistischen Lebenseinstellung!
Das muss eht nicht sein!Wir haben doch alles!!Vielleicht checken wir das ja irgendwann!!
So jetzt aber mal Schluss!!
Ich werde meine letzte Zeit hier noch geniessen, dann mit dem Christoph schoen durch die Gegend reisen, dann furchtbar traurig sein, dass die Zeit um ist und mich trotzdem mega auf euch freuen!!
Das Ganze wird auf jeden Fall fuer mich wesentlich emotionaler werden als die Abreise!!Also nicht wundern!;-))
Aber es ist wie es ist und das ist gut so!!
War ne geile Zeit, vielleich die geilste meines Lebnes, aber es kommen auch andere schoene Zeiten!!
Ich freue mich so auf euch, weil ich wenn ich an zu Hause denke euch immer mehr vermisse!!
Druecke euch ganz fest und habe euch alle sehr liiiieb!
Bis ganz bald!

Praxissemesterbericht NUR FUER SEHR INTERESSIERTE

1.Beschreibung der Institution/Rahmenbedingungen der Arbeit

Ich arbeitete in dem Rehabilitationszentrum Asociacion Dolores Ignacia Obligado, kurz ADIO und in der gleichnamigen Tageseinrichtung für Menschen mit Behinderung.
In dieser Einrichtung gab es verschiedene Arbeitsbereiche und zwar im Bereich der Rehabilitation gab es die Kinesiologie, Logopädie, Physiologie, Musiktherapie und Traumatologie.
Im Bereich der Tageseinrichtung gab es verschiedene Aktivitäten und Werkangebote.
Vormittags kamen in diese Einrichtung nur Kinder im Alter von 0-13 Jahren und nachmittags zudem auch Erwachsene.

Die Rahmenbedingungen für die Arbeit sind dort sehr gut, sowohl was die Arbeit im Allgemeinen betrifft, wie auch meine Arbeit.
Von allem Anfang an hatte ich eine Ansprechpartnerin oder einen Ansprechpartner, mit denen ich über Probleme oder Anliegen sprechen konnte.
Zuständig für mich waren die Direktorin der Einrichtung, Christina V. Ortega, sowie die Sozialarbeiterin Nilda Medina.
Des Weiteren hatte ich immer eine Ansprechpartnerin in der Leiterin meiner Gruppe in der der ich arbeitete, Valeria Seffino.
Die Räumlichkeiten der Einrichtung waren sehr gut. Es gab 5 Gruppenräume in denen die jeweiligen Aktivitäten stattfanden, einen grösseren Raum, der als Aula und Essraum genutzt wurde und diverse Räume für den Bereich der Rehabilitation.
Die Räume waren teilweise mit Klimaanlagen ausgestattet und boten für die jeweiligen Aktivitäten genügend Material.
Zur Hygiene ist zu sagen, dass sie wohl in diesen Ländern allgemein nicht so ausgeprägt ist wie in Europa. Ich kann nicht sagen, dass es unsauber oder unhygienisch war, allerdings habe ich von anderen Praktikanten, die im bereich der Rehabilitation arbeiteten gehört, dass beispielsweise die Matten auf denen sie arbeiteten nie desinfiziert würden. Das ist natürlich schon ein Mangel an Hygiene.

In der Einrichtung gab eis eine Reihe Mitarbeiter, ich werde mir allerdings sparen, die einzelnen Namen aufzuzählen. In der Einrichtung arbeiteten eine Sozialarbeiterin, sechs Personen die für die Freizeitgestaltung der Tageseinrichtung zuständig waren, eine Sporttherapeutin, ein Kunstlehrer, der, das soll hier erwähnt sein, selbst auch behindert war, zwei Logopäden, eine Psychologin, drei Kinesiologen und des weiteren vier Küchen- und Reinigunskräfte, ein Choffeur und natürlich die Sekretäre und die Direktorin.
Außerdem arbeiteten viele argentinische Auszubildende und Praktikanten dort.
Auch einige Mütter und Väter der Klienten engagierten sich in der Einrichtung und arbeiteten von Zeit zu Zeit mit.

Diese Einrichtung ist eine private Einrichtung und wird zum Teil von Spenden und zum anderen Teil von Beiträgen finanziert.
Das heisst, dass die Menschen die es sich leisten können für diese Einrichtung bezahlen müssen und in einzelnen Fällen die Kosten jedoch übernommen werden. Man muss jedoch dazu erwähnen, dass dieses System bei weitem nicht so gut ausgebaut ist wie bei uns in Deutschland.
Zum grossen Teil wissen die Menschen mit Behinderung gar nicht von ihren Rechten und von dem was ihnen zusteht. Hier mangelt es also vor allem an Aufklärung.
Die Menschen die in diese Einrichtung kommen sind wohl ehr die Ausnahme und nicht die Regel.
Da ich zusammen mit der Sozialarbeiterin auch einige Haushalte in den sehr armen Vororten der Stadt Cordoba gemacht habe kann ich mir ein Bild davon machen, wie die Realität leider in den meisten Fällen aussieht. Aber dazu später mehr.

In Kooperation steht diese Einrichtung beispielsweise mit anderen Schulen für Kinder mit Behinderung.

Die Institution ist meiner Meinung nach für argentinische Verhältnisse eine sehr fortgeschrittene Einrichtung.
Als Leitbild trägt sie, wie auch viele Einrichtungen in Deutschland, die Menschen mit Behinderung weitgehend in den Alltag zu integrieren.
Die Umsetzung ist jedoch nicht ganz so wie sie vielleicht sein sollte. Ich hatte mehr das Gefühl, dass die Menschen für eine Weile dort hinkommen und unterhalten werden und etwas Abwechslung von ihrem Alltag bekommen.
Was natürlich keineswegs als negativ gelten soll. Es ist eben eine andere Arbeitsweise. Die Menschen die dort hinkommen gehen gerne dorthin, das merkt man ihnen an. Sie haben jeden Tag Spass und das Verhältnis zwischen den Arbeitern und den Klienten ist nicht auf einer beruflichen, sondern auf einer familiären Ebene. Jeder ist dort zu Hause und gehört zu dieser grossen Familie. Wenn in einer Gruppe Probleme bei einer bestimmten Person auftreten, wird alles stehen und liegen gelassen und erst einmal wird dieses Problem besprochen.
Die Mitarbeiter geben sich in jeder Hinsicht sehr viel Mühe mit jeder einzelnen Person.
Auf der anderen Seite sind natürlich die Arbeit oder bestimmte Lernprozesse nicht so effektiv, was sich vor allem bei dem Bereich der Rehabilitation bemerkbar macht.
Da ich kaum in diesem Bereich gearbeitet habe kann ich nicht sehr viel dazu sagen, aber ich habe von anderen deutschen Praktikanten gehört, dass sie in diesem Bereich dem deutschen Standart noch sehr hinterher sind.
Im Bereich der Freizeitgestaltung macht sich dies natürlich nicht so sehr bemerkbar, da man dort nicht unbedingt auf den Fortschritt, sondern auf die Beschäftigung im Allgemeinen abzielt.
Es gab auch einige Angebote, die sich mit der Arbeit in einer Behindertenwerkstatt vergleichen lassen. So beispielsweise die Herstellung von Seife oder die handwerklichen Kurse, in denen Garderobenhaken oder ähnliches hergestellt werden.
Des Weiteren gab es auch Kurse die sich mit der Herstellung von Schmuck befassten oder mit Stoffmalerei.
All diese Dinge werden hergestellt um sie am Ende des Jahres oder zu bestimmten Festen zu verkaufen.
In dieser Hinsicht kann man schon von einer sinnvollen Beschäftigung sprechen.

Die Zusammenarbeit der einzelnen Mitarbeiter und der Leitung hat sich für mich immer als sehr positiv herausgestellt. Natürlich gab es auch Unstimmigkeiten, was ja normal ist, aber im Grossen und Ganzen wurde immer alles mit Allen besprochen, soweit ich das beurteilen kann.
Daraus schliesse ich, dass das Verhältnis untereinander sehr gut ist und Dinge immer erst besprochen werden bevor eine Entscheidung gefällt wird.


2.Klientel/Kunden/Zielgruppen

Zum Klientel dieser Einrichtung zählen zum einen die Menschen mit Behinderung selbst und zum andren deren Familien und Angehörige.
Um die Menschen mit Behinderung wird sich in der Institution selbst gekümmert und die Angehörigen werden bei Bedarf beraten oder informiert.
Die Klienten, in diesem Falle die Menschen mit Behinderung, und deren Angehörige stellen an die Einrichtung verschiednen Anforderungen.
Zum einen wird in dem Bereich der Freizeitgestaltung die Beschäftigung der Menschen mit Behinderung erwartet.
Zum anderen im Bereich der Rehabilitation werden Fortschritte oder zumindest keine Verschlechterungen erwartet.
Die engagierten Angehörigen erwarten auch von der Institution eine Information über die Entwicklung ihren Kindes, Enkels oder andren Familienmitgliedes.
Diese Erwartungen an die Institution werden allerdings nicht von allen Klienten gestellt.
Beispielweise, wie schon anfangs erwähnt, gibt es Klienten, die grundverschiedenen sozialen Schichten angehören. Die Menschen aus den unteren Schichten zeigen demnach weniger bis gar kein Interesse an Informationsabenden oder anderen Veranstaltungen. Im Gegenteil, diese Personengruppen muss man extra auf bestimmte Dinge hinweisen, ihnen immer wieder Dinge ins Gedächtnis rufen und wird wohl am allerwenigsten Mitarbeit oder Engagement entgegengebracht bekommen.
Diesen Menschen, wie ich später anhand von einigen Beispielen noch verdeutlichen werden haben in der Tat andere Dinge zu tun. Dementsprechend ist das Problembewusstsein der einzelnen sozialen Schichten im Bezug auf die Behinderung der Person auch sehr verschieden.
Während die einen alles versuchen ihrem Kind das Leben so leicht wie möglich zu machen und versuchen alle Annehmlichkeiten wahrzunehmen, sind die anderen ehr damit beschäftigt sich das Geld für das tägliche Brot zu verdienen, was in diesem Falle auch wichtiger erscheint.
Die Gegenüberstellung der Klienten und der Institution ist insofern sehr gut, da sich die Institution nicht nur mit den engagierten Klienten befasst, sondern auch versucht die Klienten der unteren sozialen Schicht aufzuklären über die Möglichkeiten die sie haben und versucht ihnen auch bewusst zu machen welche Pflichten sie als Gegenleistung erfüllen müssen.
Bei dem Institutionsverständnis kann man wieder nur auf die Unterschiede der verschiedenen Schichten hinweisen. Die eine Seite versteht sehr gut worum es der Institution geht und welche Ziele sie verfolgt, da diese mit ihren Eigenen in der Regel übereinstimmen. Die unteren Schichten hingegen, zeigen weniger Verständnis, sei es weil sie von ihrem Intellekt einfach nicht dazu in der Lage sind oder weil sie wie schon erwähnt, andere Dinge zu tun haben und diese Notwendigkeit vielleicht gar nicht sehen. Akzeptanz ist auch so ein Wort, was schwer in dieses Bild passt. Akzeptiert fühlen kann sich nur der, der auch akzeptiert werden will. Was damit gesagt werden soll spricht für sich.


3.Methodisches Vorgehen

Zum methodischen Vorgehen kann man von vorn herein sagen, dass alles nicht so durchgeplant ist und so organisiert ist wie in Deutschland. Was jedoch, wie bereits erwähnt keine Geringschätzung sein soll.
Im Bereich der Freizeitgestaltung läuft es prinzipiell ähnlich ab wie in deutschen Einrichtungen. Bevor das Jahr beginnt werden Pläne aufgestellt, wie die einzelnen Gruppen zusammengestellt werden und wer welche Aktivitäten übernimmt. Dabei arbeiten alle Mitarbeiten zusammen, auch die aus dem Rehabilitationsbereich um sozusagen eine Art Stundenplan zu erstellen.
Bei der Zusammenstellung der Gruppe wird darauf geachtet, dass möglichst Personen des gleichen geistigen Standes zusammen in eine Gruppe kommen um ein vernünftiges Arbeiten zu gewährleisen.
Die Umsetzung des Planes ist jedoch nicht so strikt, wie er ausgearbeitet wurde.
Es werden viele Pausen gemacht, es wird viel gequatscht und gelacht. Anfangs eine Arbeitsweise, die etwas verwirrend scheint, da ich aus Deutschland andere Arbeitsweisen und striktere Zeiteinteilungen gewöhnt bin. Jedoch nach einer Zeit muss ich sagen, dass das eine sehr gute Methode ist um alles etwas freier zu Gestalten und den Menschen mit Behinderung einfach mehr Zwischenräume zu lassen. Man muss eben nicht immer etwas schaffen, sondern einfach nur da sein mit anderen und Freude haben.
Von der Seite der Sozialarbeiterin läuft auch alles etwas ruhiger. Sie macht Hausbesuche um Fragen oder Probleme zu klären und zu besprechen. Oder sie besucht eben die Leute an ihrem Arbeitsplatz, wie beispielsweise auf dem Markt, da die Personen sonst nie erreichbar sind. Hierzu auch einige Beispiel später.
Die Erfahrungen und Informationen die die Sozialarbeiterin macht werden auch regelmäßig in der Gruppe zusammengetragen um eventuelle Auffälligkeiten zu erklären oder Probleme zu lösen.
Insofern wird mit einer sehr offenen Methode gearbeitet, wo jeder jedem hilft.
Reflektiert wird immer wenn es gerade nötig ist. Wenn jemand eine Auffälligkeit entdeckt oder ein Problem hat oder sich bei einem Klienten ein Problem auftut, wir mit allen darüber gesprochen, damit eine Lösung gefunden werden kann.
Meine Praxisanleitung muss ich sagen lief sehr gut ab.
Zuerst führte mich die Direktorin selbst in die verschiednen Bereiche ein und stellte mich den einzelnen Mitarbeitern vor.
Da ich in der ersten Zeit dann in einer bestimmten Gruppe tätig war, war die Leiterin der Gruppe für mich zuständing. Sie gab mir Anweisungen, was ich tun könnte und half mir bei Problemen oder Fragen.
In der letzten Zeit, in der ich mit der Sozialarbeiterin zusammenarbeitete, war sie für mich zuständig. Sie gab mir Anreize zum arbeiten und Ausführliche Informationen über die Soziale Arbeit hier.
Ich kann nur sagen, dass mir die Praxisanleitung stets sehr gut gefallen hat und ich nie alleine dastand. Ich hatte immer eine Ansprechpartnerin und mir wurde bei allen Fragen und Problemen geholfen.
Zur Frage der Öffentlichkeitsarbeit habe ich nur eine Erfahrung gemacht und zwar wurde eine grosse Veranstaltung organisiert, als die Einrichtung 50 Jahre alt wurde.


4.Eigener Aufgaben und Tätigkeitsbereich

Mein Aufgabenbereich teilte sich in verschiedene Bereiche ein.
In den ersten Wochen habe ich mich erst einmal eingelebt und die verschiedenen Tätigkeitsbereiche kennen gelernt. Das heisst ich habe mir verschiedenen Gruppen angesehen und dort mitgeholfen.
Nach dieser Anfangsphase habe ich mich dann für eine bestimmte Gruppe entschieden, von der ich glaubte, dass sie meiner Arbeit am ehesten entsprach.
Ich arbeitete dann in einer Gruppe mit Erwachsenen Behinderten Menschen.
Dies war eine feste Gruppe, die eine feste Betreuerin hatte. Jeden Tag wurden Dinge wie das Datum geübt oder die Nachrichten der Tageszeitung wurden gelesen und versucht zu verstehen. Des Weiteren wurden Rechenaufgaben oder Schreibaufgaben versucht zu lösen, oder diverse didaktische Dinge gebastelt.



Arbeit in der Gruppe



Meine Aufgabe bestand darin den einzelnen Personen intensiv beim Lösen verschiedener Aufgaben zu helfen. Nach einigen Wochen konnte ich auch des Öfteren die Gruppe selber unterrichten und leiten.
Neben diesen Aktivitäten mit der eigentlichen Gruppenleiterin kamen noch andere Angebote hinzu. Beispielweise kam einmal wöchentlich eine Psychologin um mit den Personen spielerisch psychologische Aufgaben zu machen. Beispielsweise sollten sie einmal ein Monster malen und sich dazu eine Geschichte ausdenken. Das sollte das abstrakte Denken fördern und die Phantasie anregen.
Des weitern hatten die Personen regelmäßig Sportunterricht, wobei ich jedoch nur selten dabei war. Da der Sportunterricht der Frauen und Männer getrennt war, wurde in der Zeit den jeweils Anderen andere Angebote gemacht. Die Mädchen hatten zum Beispiel eine Gesprächsrunde oder Schminktag und die Jungs hatten Handwerken. Und in diesen Bereichen konnte ich stets mithelfen und habe von Zeit zu Zeit und gerade am Ende die Gruppen selbst geleitet.
Das Verhältnis meinerseits zu meinen Mitarbeitern wie auch zu den Klienten war stets sehr gut. Ich wurde beiderseits von vorn herein akzeptiert und hatte nie das Gefühl als einfache Praktikantin abgestempelt zu werden, sondern hatte ehr das Gefühl als kompetente Mitarbeiterin wahrgenommen zu werden. Meine Mitarbeiterinnen waren zum grössten Teil auch noch sehr jung, was das Verhältnis wohl einfacher machte.



Einige meiner Mitarbeiterinnen


Die Zusammenarbeit mit den Klienten war auch wundervoll. Anfangs, daran erinnere ich mich, hatte ich jedoch noch einige Hemmungen. Ich hatte zuvor noch nie mit Erwachsenen Behinderten gearbeitet und so war es etwas ungewohnt für mich. Des Weiteren sind die Menschen hier normalerweise schon sehr offen und direkt und somit die Menschen mit Behinderung noch viel mehr. Ich wurde von Anfang an mit Fragen gelöchert und zur Begrüssung geküsst und umarmt. An diese Nähe musste ich mich natürlich erst gewöhnen, aber dies dauerte auch nicht lange, bei diesen liebeswerten Menschen. Sie waren stets so herzlich zu mir, kamen auch mit ihren Problemen zu mir und akzeptierten mich voll und ganz als eine neue Mitarbeiterin. Zudem kam noch dazu, dass sie natürlich sehr interessiert an mir waren, da ich ganz anders aussehe und eine andere Sprache spreche. Eine ganz neue Erfahrung für die meisten von Ihnen.


Meine Gruppe




Was meine Gestaltungsfreiheit anging, hatte ich auf der einen Seite feste Aufgaben, konnte aber auf der anderen Seite stets meine Ideen einbringen und auch durchsetzten. Meisstens wurde es auch mit grossem Interesse angenommen. Um ein Beispiel zu nennen habe ich an einem Tag, an dem Kochtag war Pfannkuchen backen angeboten. Das ist etwas was es hier gar nicht gibt.

Beim Pfannkuchen backen




Mit grossem Interesse haben die Kollegen wie auch die Klienten mitgeholfen und gearbeitet. Und hinterher wollte jeder das Rezept haben. An diesem Tag war sogar das Fernsehen da um eine Reportage über die Einrichtung zu drehen. Auch Sie waren sehr interessiert an einem Mädchen aus Deutschland, dass Pfannkuchen backt.
Das einzige, was mir einen Konflikt bereitete und wo ich mit Kolleginnen nicht einer Meinung war, war oft die Art und Weise der Umsetzung und die Arbeitsweise. Wie schon erwähnt läuft hier alles etwas langsamer und, ich möchte sagen nicht so effektiv. Ich hatte oft Probleme damit mich an diese langsamere Arbeitsweise zu gewöhnen. Mir wurde es dabei oft langweilig und ich hatte das Gefühl die Zeit wird verschwendet. Sich daran zu gewöhnen fiel mir oft sehr schwer, da es so ein grosser Gegensatz zu der korrekten Planung in Deutschland ist. Eine Mischung aus beiden Formen wäre wohl das Ideale.
Nachdem ich die ersten Monate in dieser Gruppe arbeitete, waren ein Monat lang Ferien, in denen ich mit jeweils verschiedenen Gruppen in eine andere Provinz gefahren bin. Zu meinem Aufgabenbereich zählte hier die Mitplanung und hinterher Mitgestaltung der Ferienfreizeit und natürlich die Betreuung der Personen.
Im Februar war die Einrichtung immer noch geschlossen, aber die Vorbereitungen für das nächste Jahr wurden vorgenommen.
Hier habe ich auf der einen Seite mit bei der Planung der Gruppeneinteilung und bei der Überlegung der Angebote geholfen und eigene Ideen eingebracht.
Auf der anderen Seite habe ich Visiten mit der Sozialarbeiterin in verschiedenen Familien gemacht. Hierbei ging es vor allem darum neue Anträge auf finanzielle Unterstützung für die armen Familien zu stellen. Hierzu einige Fallbeispiel der verschiedenen Familien.
Ich habe in erster Linie drei Familien betreut. Die drei Familien stammen alle aus sehr verschiedenen sozialen Schichten.
Die erste Familie kommt aus den untersten Schichten hier in Argentinien. Die Familie kommt aus Peru und versucht hier in Argentinien Geld zu verdienen.
Die Mutter arbeitet in sehr schlechten Verhältnissen auf dem Markt hier in Cordoba. Dort verkauft sie auf dem Boden Gemüse und Obst oder Kleidung.




Typische Peruanerin auf dem Markt


Der Vater ist von der Frau getrennt, aber sie leben noch aus ökonomischen Gründen zusammen. Der Vater arbeitet als Bauarbeiter auf Baustellen. Das Geld was sie verdienen reicht kaum zum Lebensunterhalt. Ein weiteres Problem ist, dass der Vater trinkt.
Die Eltern leben mit ihren vier Kindern und dem Sohn der ältesten Tochter in einer improvisierten Hütte in den so genannten „Villas“, den Vororten der Stadt, in denen die sehr armen Leute wohnen. Die Wohnung, oder besser gesagt Hütte ist sehr einfach und teilweise mit Pappe oder Wellblech improvisiert.






Die Familie in ihrem zu Hause.(V.l.: Vater Marcelo, die älteste Tochter, Jesus im Rollstuhl und der Sohn der Ältesten


In diesen „Villas“ ist es zudem sehr gefährlich da sich die einzelnen Familien gegenseitig beklauen, wie die Frau uns einmal erzählte.
Auch die Menschen in der Umgebung haben uns einmal, als wir nach dem genauen Weg fragten, abgeraten dort zu Fuss langzugehen, sondern lieber ein Taxi zu nehmen, da es so gefährlich sei.
Eines der Kinder der Familie, Jesus Aris Tola, ist behindert und kommt nachmittags in die Tageseinrichtung. Jesus hat das Mezbauer Syndrom. Und hat demnach Sprachprobleme und Probleme bei Dingen des alltäglichen Lebens, wie Essen, sich waschen, Laufen, Sitzen und demnach auch zu spielen.



Jesus in seiner normalen Umgebung zu Hause


Da die Familie nicht die nötigen Mittel hat dem Kind diese Einrichtung zu bezahlen, müssen regelmäßig Formulare ausgefüllt werden um Zuschüsse zu beantragen. Diese Anträge habe ich meist mit den Familien ausgefüllt was sich oft als sehr schwer herausstellte, da die Familie nicht sehr gebildet ist und sich daher Schwierigkeiten ergaben. Des Weiteren hatte ich natürlich anfangs auch sprachliche Probleme.
Außerdem mussten oft auch andere Probleme, die mit Jesus zu tun hatten geklärt werden. Beispielweise wurde Jesus Hygiene oft sehr vernachlässigt, was teilweise so schlimm war, dass es für die Kollegen der Physiotherapie unmöglich war mit dem Kind zu arbeiten. Um solche Dinge zu klären habe ich meistens die Mutter auf dem Markt aufgesucht, an dem sie arbeitet und versucht ihr die Lage zu erklären. Auch dies stellte sich oft als sehr schwierig heraus, da diese Familie scheinbar ein ganz anders Verständnis von Körperpflege hat wie wir es kennen.
Außerdem habe ich zusammen mit der Sozialarbeiterin des Öfteren die Familie besucht um einfach Tipps beim alltäglichen Leben zu geben. Zum Beispiel, dass sie Jesus nicht alles abnehmen sollen. Ihn beispielsweise auch einmal alleine Essen lassen sollen.

Des Weiteren habe ich eine Familie betreut, die etwas besser situiert war. Diese Familie lebt zwar auch in den „Villas“, aber auch da gibt es Unterschiede. Sie leben immerhin in einer richtigen Steinhütte. Diese Hütte besteht immerhin aus zwei Zimmern und einem Bad.
Das Mädchen, Gabriela Jennifer Molina, ist 16 Jahre alt und hat eine Behinderung.
Sie lebt mit ihrer Oma zusammen, die wie eine Mutter für sie ist.
Die Besuche bei ihr waren meist auch wegen organisatorischer Dinge oder wegen Nachfragen, weil Gabi länger nicht in die Einrichtung kam. Da es bei diesen Familien natürlich kein Telefon gibt, muss man immer persönlich vorbeikommen und die Dinge klären.

Die dritte Familie, bei der ich regelmäßig Hausbesuche machte war die Familie Rodrigues.
Ihr Sohn Juan Carlos ist 37 Jahre alt ebenfalls behindert. Diese Familie hingegen lebt in einer sehr guten Gegend und ist finanziell sehr gut situiert. Juan Carlos kommt drei mal in der Woche am Nachmittag in die Einrichtung und arbeitet, isst und pflegt sich weitgehend selbstständig.
Des Weiteren arbeiten die Eltern, da sie auch beide Rentner sind aktiv in der Einrichtung mit, was die Zusammenarbeit natürlich erheblich erleichtert.


5.Fachwissen

In der Einrichtung wurde in erster Line erst einmal erwartet, dass ich Grundkenntnisse der spanischen Sprache beherrschte.
Des weitern wurden Offenheit und keine Berührungsängste erwartet, da es sonst ja kaum möglich ist in so einem Bereich zu arbeiten.
Was spezielles Fachwissen anging wurde anfangs nicht viel erwartet, da ich denke, dass die Einrichtung anfangs gar nicht wusste wer ich bin. Ob ich ein Praktikant bin, der einfach mal alles ansieht oder schon mehr erwartet.
Nach einigen erläuternden Gesprächen mit der Direktorin aber, wurde schnell klar, dass ich auch richtig arbeiten möchte.
Ab diesem Zeitpunkt hat sich die Einrichtung mehr an meinen Kenntnissen orientiert. Wenn sie merkten, dass ich etwas konnte, wurde es mir auch zugetraut, oder auch darüber hinaus neue Aufgaben gestellt. Ich habe zum Beispiel noch nie eine ganze Gruppe mit Behinderten Menschen unterrichtet und betreut oder diese oben genannte Art von „Streetwork“ und Hausbesuchen gemacht.
Insofern habe ich mir in diesem Praktikum angeeignet sich einfach mal mehr zuzutrauen und es einfach zu tun, auch ohne es vielleicht gelernt zu haben.
Mitbringen musste ich dafür natürlich eine gewisse Offenheit und bestimmt das Gefühl für den Umgang mit Menschen.
Was im Studium für mich auf jeden Fall noch ausgebaut werden sollte, sind bessre Kenntnisse über verschiedene Behinderungen. Wie man sie erkennt, was man beachten muss und was typische Verhaltensweisen der Erkrankung sind.


6. Persönliches Resümee

Zusammenfassend kann ich nur sagen dass so ein Praxissemester sehr bereichernd ist. Im positiven, wie im negativen Fall. Ich hatte dass Glück in den meissten Fällen gute Erfahrungen machen zu können.
Des Weiteren halte ich es für sehr bereichernd insbesondere ein Auslandspraxissemester zu absolvieren, da es interessant und auch wichtig ist andere Länder und deren Arbeitsweisen kennen zu lernen. Da fängt man bestimmt an das deutsche System und dessen Bürokratie zu schätzen.
Natürlich war nicht immer alles rosig und es gab auch Probleme, mit der Anpassung an die so anderen Arbeitsweisen. Es gab Tage an denen man keine Lust hatte aufzustehen und zur Arbeit zu gehen und lieber im Bett geblieben wäre, wie in Deutschland auch, was ja ganz normal ist, aber in der Regel und vor allem wenn ich zurück blicke war es eine der besten Erfahrungen die ich je gemacht habe. Im persönlichen Sinne, da ich so viele herzliche Menschen in der Einrichtung kennen gelernt habe und auch im beruflichen Sinne, da ich sehr viele Sachen gelernt habe, Ängste abgebaut habe und bestimmt eine Berufsrichtung gefunden habe in der ich mir vorstellen könnte später auch zu arbeiten.

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